Klimawandel in Kolumbien

Klimawandel in Kolumbien

Laut UNO ist Kolumbien eines der durch den Klimawandel extrem betroffenen Länder. Experten gehen aber davon aus, dass rund 50% des kolumbianischen Territoriums gegenüber dem Klimawandel eine hohe Verletzlichkeit aufweist.

Pakistan, Guatemala und Kolumbien hatten im vergangenen Jahr am stärksten unter Wetterextremen zu leiden.
Dies geht aus dem Klima-Risiko-Index 2012 hervor, den die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch auf dem Weltklimagipfel im südafrikanischen Durban präsentiert hatte. Dieser basiert auf Daten der weltweit anerkannten Datenbank der Münchener Rück.

Wegen dem El Niño -Effekt leiden weite Gebiete Kolumbiens unter lang anhaltenden Hitzewellen. In verschiedenen Regionen Kolumbiens herrscht deswegen akuter Wassermangel, was wiederum zu großen Verlusten bei der Landwirtschaft führt und zahllose Waldbrände auslöst.

Hinzu kommen in immer geringer werdenden Abständen Stürme mit sintflutartigen Regenfällen, die große Erdrutsche auslösen und Todesopfer fordern.

Weite Teile der Kolumbianischen Küste, sowie die vorgelagerten Inseln liegen nur wenige cm über dem Meeresspiegel.

Diese oft unzugänglichen Regionen werden zunehmend häufiger überflutet. Man rechnet mit einem Anstieg des Meeresspiegels um 40cm bis 2060. Besonders hart würde es die Insel San Andrés treffen: Rund die Hälfte der Bewohner und der Infrastruktur wären betroffen.

Aber auch Städte und Siedlungen an der Karibikküste wären betroffen, so beispielsweise Cartagena.
Neuste Schätzungen erwarten für einige Gebiete Kolumbiens Temperatursteigerung um 2 bis 4 Grad in den nächsten zehn Jahren.
Städte wie Cartagena würden dadurch fast unbewohnbar, Bogotá hätte ein Klima beinahe wie heute das tropische Tiefland.

Dabei wird der Klimawandel nur zu einem sehr geringen Teil in Kolumbien selber verursacht. Der Anteil, der durch das Verbrennen von kolumbianischer Exportkohle in den Industrieländern verursacht wird ist um ein vielfaches höher.

Kolumbien selber produziert ca. 85% des eigenen Stroms aus Wasserkraft, was allerdings durch das extreme Abschmelzen der Gletscher in den Kolumbianischen Anden, sowie durch die großen Trockenperioden zunehmend problematischer wird…

Ein weiteres gravierendes Problemfeld stellt der angeblich so klimafreundliche Anbau von Palmöl dar, welcher aktuell rasant ausgebaut wird.

Hierfür werden riesige Flächen Urwald meist durch Brandrodung vernichtet und auch viele Kleinbauern von ihrem Land vertrieben. Das geerntete “Bioöl” wird zu über 25% dann nach Deutschland exportiert.

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